Wir leben in turbulenten Zeiten und hören das Wort "Krise" immer häufiger. Eine der ursprünglichen Bedeutungen von "Krise" im Griechischen ist jedoch "Entscheidung". Gerade Krisensituationen bringen Momente mit sich, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen, oft in kürzester Zeit. Und dieser Druck wirkt sich so stark auf die Menschen aus, dass sie unter psychischen Problemen zu leiden beginnen.
Druck und Unsicherheit können auch unmittelbare Gefahren mit sich bringen, wie den Verlust des Arbeitsplatzes oder der wirtschaftlichen Existenz und die damit verbundene Unruhe im Freundeskreis, aber auch in der Familie.
Ayurveda ist eine ganzheitliche Heilkunst, die immer Körper, Geist und Seele als Ganzes behandelt. Relativ unbekannt ist jedoch, dass es im Ayurveda auch eine eigenständige Psychotherapie gibt.
Im Ayurveda wird die Seele als ein göttlicher, unantastbarer Kern gesehen, der sich selbst nicht schaden kann. Daher richtet sich die Aufmerksamkeit auf unsere körperliche Intelligenz oder unser inneres Gefühl. Gesunde Kinder wissen immer, was gut oder schlecht für sie ist, und drücken es aus, wenn sie dazu ermutigt werden. In der Pubertät passen wir uns an soziale und gesellschaftliche Strukturen an, die von unserer Erziehung, der Schule und dem sozialen Umfeld beeinflusst werden.
Infolgedessen verlieren wir sehr oft unseren Sinn für uns selbst oder unsere eigene innere Stärke. Infolgedessen handeln wir nicht nach unserer Intuition, sondern nach dem, was andere von uns erwarten. Wir leben viel in der äußeren Welt und erfüllen die Anforderungen in Beruf und Familie. Doch Eigenschaften, die wir im Allgemeinen für gut halten, wie Fleiß, Ehrgeiz und beruflicher Erfolg, haben ihre Schattenseiten, wenn wir nicht auf uns selbst und unsere eigene Verfassung achten. Anders als in der "westlichen" Psychotherapie, in der der Klient viel redet und am Ende seine eigenen Lösungen finden muss, leitet Ayurveda den Klienten an, neue Wege zu beschreiten, die zum Gleichgewicht und dann zur Heilung führen.
Die ayurvedische Lehre sieht und behandelt jeden Menschen als Individuum. In der westlichen Welt ist individuelles Verhalten nicht erwünscht oder gar geschätzt, sondern wird oft als "bizarr" oder bestenfalls "anders" angesehen. Menschen, die einerseits Normen erfüllen wollen, um optimal zur Gesellschaft zu gehören, andererseits aber ihre eigenen Grenzen überschreiten, verlieren die Fähigkeit zur eigenen Intuition. Und damit auch den natürlichen Instinkt, zu erkennen, was uns schadet und was uns nützt. Ab einem bestimmten Punkt hört man auf zu erkennen, wann man innehalten oder eine Situation oder Konfrontation vermeiden sollte. In der Folge entstehen Wut, Eifersucht und Angst, die im Körper negative Stresshormone erzeugen. Und diese sind es, die zu körperlichen und psychischen Krankheiten führen. Dieses Verhalten lässt sich heute nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Schulkindern beobachten.
Ein neues Gleichgewicht im Leben zu finden, ist nicht einfach und lässt sich nicht mit einem Zauberstab oder dem Schlucken von Pillen lösen. Hier sind einige Empfehlungen nach dem ayurvedischen Ansatz, wenn der Betroffene wirklich an einer Veränderung interessiert ist und sich seiner Situation bewusst ist:
- Analysieren Sie die aktuelle Situation im Beruf und in der Familie in Ruhe und mit kühlem Kopf.
- Harmonisierende Massagen beruhigen den ständig in Aufruhr befindlichen Gemütszustand. Besonders geeignet ist eine Fußmassage.
- Regelmäßige Entspannung, sei es durch Meditation, Atemübungen, einen Spaziergang in der Natur.
- Das Singen von Mantras erzeugt im Körper Schwingungen, die eine heilende Wirkung haben. Auch positive Affirmationen haben eine heilende Wirkung.
- Yoga, QiGong, TaiChi beruhigen den Geist, helfen Stresssituationen abzubauen.