Oft können Sie nicht einmal Ihren Angehörigen beschreiben, wie Sie sich fühlen, wenn Sie krank sind. Tatsächlich können Sie es nicht einmal sich selbst gegenüber beschreiben. Aber verzweifeln Sie nicht, denn Sie sind nicht allein. Es ist sehr schwierig, die Gefühle in unserem Körper in Worte zu fassen. Und gerade in solchen Momenten würde man sich wünschen, dass der Körper in einer verständlichen Sprache kommuniziert, anstatt in wirren Gefühlen, Andeutungen und Emotionen zu uns zu sprechen, die nur schwer zu entschlüsseln sind.
Am besten fängt man damit an, auf seinen Körper zu hören. Denn Gefühle, Schmerzen und Entzündungen sind die Art und Weise, wie der Körper zu uns spricht, und um sie zu verstehen, müssen wir auf die Botschaft hören. Ja, das ist eine Kunst, aber man kann sie lernen. Solche Botschaften können viele Formen annehmen - es kann ein Vibrieren im Bauch sein, eine anhaltende Spannung zwischen den Schulterblättern, ein brennender Schmerz in der Wade, ein lautes Grummeln im Unterbauch, Druck in der Herzgegend, Schwere in der Brust, Unruhe im Bauch, ein dumpfer Schmerz in den Nebenhöhlen. Es kann aber auch Gefühle geben, die noch subtiler sind, oder Sie können sogar immun gegen solche Gefühle werden, weil sie schon sehr lange bestehen und Sie sich tatsächlich an sie gewöhnt haben. Sie sind ein Teil von Ihnen geworden und Sie sind vollkommen blind für sie.
Diese geheimnisvollen Gefühle und Emotionen, die Sie in Ihrem Körper haben, auch wenn Sie sich noch nicht bewusst sind, dass Sie sie fühlen, sind die Wurzeln der eigentlichen Krankheit. Im Ayurveda ist es die Aufgabe des Arztes, uns zu helfen, diese blinden Flecken zu finden, die Gefühle aufzudecken, von denen wir vergessen haben, dass sie existieren. Ayurveda hilft uns, sie sensibler wahrzunehmen und auf dieser Grundlage leichter ausdrücken zu können, was in diesen blinden Flecken vor sich geht, damit sie sich nicht zu einer ausgewachsenen Krankheit entwickeln. Ayurveda ist ein Medizinsystem, das darauf abzielt, unseren Körper weniger verwirrt zu machen. Mit ihm können wir leichter mehr Gewissheit darüber erlangen, was in unserem Körper vor sich geht.
Der größte Fehler, den die meisten Menschen machen, ist, dass sie vergessen, das Problem an der Wurzel zu packen, und sich stattdessen auf die Symptome konzentrieren, die sichtbarer oder offensichtlicher sind. Zum Beispiel in Form von Gewichtszunahme, einer Autoimmunerkrankung oder einer Schilddrüsenfehlfunktion. Es ist von größter Bedeutung, dass Sie wissen, was in Ihrem Körper vor sich geht, bevor Sie eine Therapie beginnen. Denn je besser Sie Ihren Körper kennen, desto eher werden Sie auf natürliche Weise Lösungen finden. Es kommt also nicht auf die Therapie an, die Sie wählen, sondern auf die Entscheidung, die subtilen Zeichen und Symptome in Ihrem Körper zu erkennen. Das ist auch der Grund, warum sich viele Kliniken mehr auf die Kunst der Selbstfindung konzentrieren als auf die Therapie selbst. Letztere ist erst der zweite Schritt.
Wenn Sie sich also das nächste Mal fragen: "Was passiert mit mir?", setzen Sie sich an einen bequemen Ort, schließen Sie die Augen und nehmen Sie sich Zeit, Ihre Gefühle wahrzunehmen. Nehmen Sie jedes körperliche und emotionale Gefühl wahr, das Sie in sich tragen. Nehmen Sie gleich danach einen Stift und Papier und schreiben Sie Ihre Gefühle auf. Eine solche Übung wird Ihnen sehr helfen, Ihren Körper zu entdecken und damit auch das, was ihn belastet, d.h. den Ursprung der Krankheit.