Weltweit ist Tee aus den Blättern der Camellia sinensis-Pflanze - nach Wasser - das am zweithäufigsten konsumierte Getränk. Dies ist einer der Gründe, warum er im Fokus der Wissenschaftler steht, die nicht nur die psychologischen, sondern auch die physischen Auswirkungen des Teetrinkens auf unseren Körper untersuchen. Es ist bekannt, dass die Teepflanze eine ganze Reihe von Stoffen enthält, die sich positiv auf unseren Körper auswirken und langfristig gegen eine Reihe von negativen Einflüssen vorbeugen können. Deshalb setzen viele Therapeuten und Gesundheitshotels die Teepflanze in ihren Heil- und Entspannungsprogrammen ein. Jan Vrbata von Teamag erklärt Ihnen, was Tee eigentlich ist und warum er so viel bewirkt.
Um welche Stoffe handelt es sich?
Eine der bekanntesten und am besten untersuchten Stoffgruppen im Tee sind die Polyphenole. Zu dieser Gruppe gehören die Theaflavine (typisch für oxidierte Tees) oder die Catechine (typisch für nicht oxidierte Tees), die im Tee am häufigsten vorkommen. Die bekanntesten und am besten untersuchten Catechine sind Epicatechin (EC), Epicatechin-Gallat (ECG), Epigallocatechin (EGC) und Epigallocatechin-Gallat (EGCG). Diese Stoffe haben auch antioxidative Eigenschaften, d. h. sie können freie Radikale im menschlichen Körper abfangen und in weniger reaktive Formen umwandeln oder generell ihre Entstehung verhindern. Freie Radikale können für die Entstehung von Krebs oder die allgemeine Schwächung des Immunsystems und die Alterung verantwortlich sein. Nicht zuletzt ist der Stoff Koffein zu erwähnen - ein natürliches Alkaloid, das das zentrale Nervensystem (ZNS) wirksam stimulieren kann.
Anmerkung: Einige Polyphenole, wie EGCG oder Theaflavine, haben den angesehenen GRAS-Status erhalten, was ihre Verwendung in höheren Dosen gegenüber synthetischen, toxischen Antivirenmitteln noch unterstützt.
In welchen Tees sind diese Stoffe am häufigsten enthalten?
Nach der Ernte werden die Teeblätter weiterverarbeitet, wobei der Prozess je nach Teesorte unterschiedlich ist. Jede Teesorte hat einen anderen Verarbeitungsprozess und damit auch einen anderen Gehalt an den oben genannten Stoffen. Je mehr wir mit den Teeblättern arbeiten, desto deutlicher werden die Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung des Blattes. Wenn wir uns an der chinesischen Teeabteilung orientieren, sind die am wenigsten verarbeiteten Teeblätter die weißen und grünen Teesorten. Bei diesen Tees wird die Oxidation der Blätter im Produktionsprozess nicht gefördert, so dass sie die meisten antioxidativen Catechine und andere, überwiegend nicht oxidierte Polyphenole enthalten. Wenn wir jedoch von schwarzen oder dunklen Tees (Hei Cha, in unserem Land hauptsächlich durch Pu-er Tees vertreten) sprechen, handelt es sich um Tees, die gezielt oxidiert werden und bei denen die nicht oxidierten Polyphenole (ihr Gehalt sinkt auf weniger als 10 %) in oxidierte Verbindungen umgewandelt werden. Es stimmt jedoch nicht, dass diese Tees keine positive Wirkung auf unseren Körper haben, nur weiße und grüne Tees haben eine stärkere Wirkung. Anmerkung: Viele der Wirkungen der Verbindungen in oxidierten Tees sind für die medizinische Wissenschaft ebenso (oder noch mehr) interessant wie die der nicht oxidierten Tees.
Interessante Tatsache über die Farbe des Tees
Die Oxidation von Polyphenolen führt zur Bildung polyphenolischer Verbindungen wie Theaflavine oder Thearubigene, die für die dunkle Farbe des Teeaufgusses verantwortlich sind. Im Gegensatz dazu sind die nicht oxidierten Polyphenole für die hellere Farbe verantwortlich. Welcher Tee mehr antioxidative Stoffe enthält, lässt sich unter anderem an der Farbe des Aufgusses erkennen. Dazu sind keine Kenntnisse über die Verarbeitung der Sorten erforderlich.